EuroCloud Pulse Check 2024

Der „EuroCloud Pulse Check“ gibt im vierten Jahr in Folge einen differenzierten Einblick in den Status quo der Cloud Native Adoption in Deutschland. Die aktuelle Studie, die das Analystenhaus techconsult erstellt hat, steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.

Köln, 26.09.2024 – Unternehmen in Deutschland schätzen inzwischen die Vorzüge der Cloud in puncto Agilität, Flexibilität sowie Skalierbarkeit und investieren weiter konsequent in das Modell. Das geht aus dem „EuroCloud Pulse Check 2024“ hervor, den das Kasseler Analystenhaus techconsult im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. und der Initiative EuroCloud Native (ECN) erstellt hat. So rechnen 47 Prozent der Befragten damit, dass Cloud Computing den größten Impact auf die Entwicklung ihrer IT-Ausgaben in den Jahren 2025 und 2026 haben wird.

Bei den Bereitstellungsmodellen liegt die Public Cloud in der Gunst der Anwender klar vor der Private Cloud. Während 36 Prozent der Unternehmen ausschließlich erstere nutzen, sind es lediglich 22 Prozent, die sich allein auf private Umgebungen festgelegt haben. Von den reinen Public-Cloud-Nutzern betreiben 14 Prozent sogar Workloads in den Clouds mehrerer Provider (Multi-Cloud). Auch künftig wollen deutsche Unternehmen verstärkt in die Public Cloud gehen. Der größte Anteil der Befragten (40 Prozent) bevorzugt derzeit noch ein hybrides Modell.

Die Cloud hat allerdings im Vergleich zum Pulse Check des vergangenen Jahres leicht an Priorität eingebüßt, als ihr 53 Prozent der Unternehmen den größten Einfluss auf ihre künftigen IT-Ausgaben zuschrieben. Die meisten Nennungen entfallen in der aktuellen Befragung auf „Künstliche Intelligenz“ mit 56 Prozent (2023: 45 Prozent). Mit 32 Prozent wird „Automatisierung“ am dritthäufigsten genannt, ebenso wie im Vorjahr, als dieser Trend auf 43 Prozent kam – knapp vor 5G-Netzen mit 31 Prozent.

KI und Cloud sind komplementäre Technologietrends

Aus den Zahlen lässt sich allerdings kein Rückgang der Bedeutung von Cloud Computing ableiten, sondern lediglich eine Verschiebung der Perspektive. Denn KI-Lösungen werden vielfach als Cloud-Native-Anwendungen entwickelt und in Cloud-Umgebungen ausgeführt. Cloud und KI sind aus Sicht von EuroCloud zwei komplementäre Schlüsseltechnologien, die für die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft, insbesondere des Mittelstands, gleichermaßen relevant sind. Deshalb kann man davon ausgehen, dass KI die Cloud Native Adoption in Deutschland weiter vorantreiben wird.

Tatsächlich steht Cloud Native in der Software-Entwicklung weiterhin hoch im Kurs. 35 Prozent der Unternehmen nutzen Cloud-Native-Ansätze und agile Verfahren, um skalierbare Anwendungen zu erstellen und in dynamischen Umgebungen zu betreiben. Zu den Vorreitern zähen Banken und Versicherungen (55 Prozent) sowie Dienstleistungsunternehmen (48 Prozent). 32 Prozent der Befragten planen die Cloud-Native-Einführung innerhalb eines Jahres, weitere 16 Prozent in mehr als einem Jahr.

Offenbar vollzieht sich die Cloud Native Adoption im deutschen Markt jedoch nicht stetig. Denn laut dem Pulse Check von 2023 arbeitete im Vorjahr bereits fast die Hälfte der Unternehmen (45 Prozent) mit Cloud-Native-Konzepten und nur ein Viertel (26 Prozent) plante die Umsetzung innerhalb eines Jahres.

Vielen Anwendern scheint es dem EuroCloud Pulse Check 2024 zufolge Schwierigkeiten zu bereiten, Cloud Native dauerhaft in ihrer IT-Landschaft zu implementieren, weshalb sie in alte Muster zurückgefallen sind. Die Zunahme an Unternehmen, die die Cloud-Native-Umsetzung in den kommenden zwölf Monaten planen, deutet jedoch daraufhin, dass bereits zeitnah viele Neuanläufe zu sehen sein werden.

Marktpotenzial für Cloud-Native-Dienstleister

Die Studie deckt auch Gründe dafür auf, warum Unternehmen innerhalb der vergangenen zwölf Monate in ihren Cloud-Native-Projekten zurückgeworfen wurden. Die Befragten nennen vor allem zwei Herausforderungen, die oft im Zusammenhang zueinander stehen: den großen Aufwand, den die Orchestrierung und das Management von Cloud-Native-Szenarien bedeuten, sowie das fehlende Know-how der Mitarbeiter. Angesichts fehlenden Wissens und der Probleme bei der Integration überrascht es nicht, dass 43 Prozent der Unternehmen externe Unterstützung bei Cloud-Native-Projekten für notwendig halten.

Von den Befragten möchte ein knappes Drittel (32 Prozent) die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern in den kommenden Monaten ausbauen. Dabei ist nicht nur die Integrationskompetenz der Cloud-Native-Spezialisten gefragt, sondern auch ihre Fähigkeit als Trainer. Denn der interne Wissensaufbau ist vielen Unternehmen wichtig. 35 Prozent der Befragten wollen ihre Mitarbeiter langfristig weiterbilden, um sie zu agilen Arbeitsweisen zu befähigen. 31 Prozent planen, neues Personal mit entsprechender Kompetenz einzustellen.

Für den „EuroCloud Pulse Check 2024: Zwischen Cloud und Edge – Cloud Native sicher und nachhaltig gestalten“ befragte techconsult rund 250 Unternehmen aus Branchen wie Banken und Versicherungen, Dienstleistungen, Handel und Industrie. Die Analysten haben die Gemeinschaftsstudie im Auftrag von EuroCloud Deutschland und der Initiative EuroCloud Native (ECN) erstellt. Fünf Mitgliedsunternehmen haben das Projekt unterstützt und dazu ihr Know-how in die Konzeption einfließen lassen: adesso as a service, gridscale, QAware, STACKIT und tech.STARS, eine Marke von Easyfairs Deutschland.

Das sagen die Studienpartner

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